|
|
Die Gemeinde ist im 12.Jahrhundert auf dem Gebiet des königlichen Burggebiets von Gemer entstanden. Die ersten bekannten Erwähnungen der Gemeinde "KWU" kommen aus der Urkunde des Königs Béla IV. aus dem Jahre 1243, wenn die Gemeinde als von der Gemer Burg getrenntes Eigentum der Familie Bebek geschenkt wird. Aus dem Gemeindegebiet von Kameňany sind vom 13.bis zum 15.Jahrhundert sieben neue Siedlungen entstanden. Besiedlung von dieser Gegend wurde besonders rasch im Jahre 1273, als das Land laut der Urkunde zu TAR DETRE gehört hat und den Namen "Koy-Terra" trug. Es handelte sich um eine sich auf großer Fläche erstreckende feste Besiedlung (villa) mit einer Burg, die laut Dr.Gustav Reuss "Zámeček" ("Schlösslein") hieß und oberhalb des Bachs Rakýš, am Fuße des Berges Železník erbaut worden war (auf dem Gebiet von heutigem Dorf Rakýš).
Die Burg verödete vor allem in der Husiten-Zeit, obwohl sie später, in der Zeit der türkischen Anschlägen noch immer Funktionsfähig war und erst viel später als ein Kloster unterging. Schon im Jahre 1273 gewann das Dorf das Wahlrecht des eigenen Dorfschulzen und wurde zu einer Untertansstadt mit Recht auf freie Bewegung ihrer Bewohner, mit offiziellem Gerichts- und Testamentrecht. Der Gemeindename "Kameňany" kommt aus dem Jahre 1564, als hier die evangelische Kirche gegründet wurde.
|
|
Im Mittelalter hat es hier ein Franziskaner-Kloster gegeben. Es wird angenommen, dass das Kloster in der Zeit 1243 - 1450 entstanden sei, da es in den Geschenksurkunden der Familie Akos erwähnt wird. Laut der Notizen des Kardinals Pazmany wurde das Kloster von Mönchen der Dominikanenorder bewohnt. Bis in die heutigen Tage hat man aber nicht festgestellt, wo das Kloster wirklich gestanden ist.
Im Jahre 1555 wurde das Dorf von den Türken bei einem Anschlag vernichtet und die Anzahl der Bewohner ist auf ein Viertel gesunken. Im 16.Jahrhundert hat es hier Öfen für Eisenproduktion gegeben. Außer der Landwirtschaft beschäftigten sich die Dorfbewohner auch mit Handel und Schnapsbrennerei. In jedem Haus wurde Kornschnaps produziert. Auch noch am Anfang des 19.Jahrhunderts wurde Schnaps in Kameňany überwiegend aus Korn gebrannt, später benutzte man Obst, am meisten die Pflaumen.
Zur Zeit wird Schnaps aus Obst produziert. Bekannt ist "Kameňanská drienkovica", die auch bei offiziellen Staatsbesuchen angeboten wird.
Töpferei, Kürschnerei, Leinenproduktion und wietbekannte Schnapsbrennerei machten Kameňany berühmt. Gutes Einkommen in die Gemeindekasse wurde u.a. auch durch ein Schlachthaus, eine Gastwirtschaft, eine Mühle und eine Bierbrauerei gesichert. An den Märkten gab es viele Handelsmänner aus Kameňany, die vor allem Korn, Weizen, Mais, Speck und Zwiebel verkauft haben, davon wurde auch ihr Spitzname abgeleitet: Zwiebel - auf slowakisch cibuľa, die Händler hießen also "Cibulkéri".
Naturbedingungen
|
|
Das Dorf Kameňany liegt auf dem südlichen Abhang des Gebirges Slovenské rudohorie, auf einem terassenförmigen Plateau, im Tal des Bachs Východný Turiec, am Zusammenfluss kleiner Bäche, südlich vom Berge Železník. Auf dem Gemeindegebiet von Kameňany erstreckt sich der Jelšavsko-Kameňanský Karst mit dem höchsten Berg Železník (813,5 m). Unter dem Berg Železník wurde Eisenerz gewonnen, deshalb wurde dieses Gebiet (von Sirka über Rákoš, Turčok, Nandraž bis Kameňany) früher als Bergprovinz (lia Bálint) bezeichnet.
Im hiesigen Bergmassiv dominiert der Kalkstein. Auf dem nordöstlichen Gebiet gibt es kleinere Karstflächen mit Karstversenkungen, unterirdischen Höhlen, Kavernen und engen Tälern, durch die kleine Flüsse mit klarem Wasser, das in unzähligen Waldbrunnen quellt, fließen.
Die Kalksteine, die sich auf der Oberfläche in dieser Gegend befinden, wurden während der vielen Jahre zu bizarren Naturgestalten. In dieser Lokalität befinden sich zylinderförmige Hügel und Täler aus Kalkstein, in denen sich während der Frühlingsregenperiode Wasser aufhält, um später in die unterirdischen Hohlräume zu fließen und dann wieder auf die Oberfläche am Fuße der Kalksteinberge aufzuquellen.
Kulturdenkmale
Im Dorf befindet sich eine ursprünglich im romanischen Baustil aufgebaute evangelische Kirche aus 13.Jahrhundert, die im 17.Jahrhundert im Geiste des Renaissance-Baustils umgebaut wurde. In der Kirche befinden sich aus Holz gemachte Einrichtungstücke aus 18.Jahrhundert. Das Altarbild kommt aus dem Jahre 1840 und wurde von J.Czanczik gemalt. Auf dem Gemäuer hinter dem Altar befinden sich zum Teil verdeckte farbige Malereien. Auf der Decke der Kirche blieben Fresken erhalten, genauso wie der klassische Glockenturm, dessen Dach von einem Helm geschutzt ist. Im Turm befinden sich zwei Glocken wunderbaren Klangs. In kleinem Glockenturm, der im Jahre 1603 umgebaut wurde, befinden sich zwei kleinere Glocken - eine von denen ist die Totenglocke. In der Sakristei gab es eine Lateinbibliothek, deren Reste nun in der evangelischen Kirche in Revúca aufbewahrt werden.
|
|
Auf dem Friedhof in Kameňany wurden mehrere bedeutende Persönlichkeiten des Kultur- und Nationallebens begraben - Gemeindeschulzen (Michal Nandrássy-Dalen, Martin Kristoph, Matej Beňo, Ján Gočo, Ján Chotváč, Michal Janko), Lehrer (Leopold Čech, Karol Szabó Pazár, Ján Buchta, Ján Bábel ), Pfarrer ( Karol Bradovka, Martin Viest), u.a. auch Michal Bakuliny - Führer des Hurban-Heeres im Kampf um nationale Freiheit im 19.Jahrhundert, Zuzana Škultétyová - Nandráži - die Schwester von Jozef Škultéty, Ján Majer sr. - ein Kirchenschriftsteller, Martin Klanica - ein Historiker, Antóny - ein Adeliger italienischer Abstammung, Dr.Gočo - ein Soldatenarzt, und ein Beamter - Alexander Zuzindlák.
Der Kirchenschriftsteller Ján Majer jr.(1722 - 1784) wurde hier geboren.
Mehrere berühmte Persönlichkeiten waren in der Vergangenheit in Kameňany tätig - u.a.der Pedagoge Michal Bakuliny (1819 - 1890), der hier auch seinen Grabstein hat, in den Jahren 1805 - 1810 war es der Kirchenhistoriker Jan Ladislav Bartholomalides, seine Forschung hat hier der Historiker Martin Klanica (1740 - 1810) fortgesetzt, Jan Majer sr.(? - 1722) war hier als Kirchenschriftsteler tätig. Zu den weiteren Persönlichkeiten gehörten auch: der Pomologe Ľudovít Samuel Orfanides (1818 - 1889) und Daniel Sinapius Horčička (1640 - 1688), ein Schriftsteller.
Am Anfang des 19.jahrhunderts hat man in Kameňany eine tschechische Bibliothek gegründet, die über jede Menge tschechischer Bücher verfügte. Leider gibt es nur sehr wenige Dokumente, die von dieser Bibliothek berichten. Auch nur eine kleine Menge von ursprünglichen tschechischen Büchern, die hier aufbewahrt waren, blieb erhalten. Die meisten von denen wurden zur Zeit der Existenz des sgn. Slowakischen Staates vernichtet.
In dieser Region waren die Menschen mit Büchern sehr eng verbunden - in der Nähe der Gemeinde Ratková hat man den "Leseverband des Ratková-Tals an der Hauptbibliothek in Ratková" gegründet, dessen Hauptfunktion war die Zirkulation der Bücher und Zeitschriften unter den Bewohnern des Ratková-Tals und der Gemeinden Kameňany und Nandraž zu unterstützen. Der erste Leseverband in Kameňany hat der slowakische Lehrer und Pomologe Samuel Orfanides gegründet.
|
|
Theater wurde in Kameňany zum ersten Mal im Jahre 1866 gespielt. Als Hilfskräfte beim Einstudieren der Theaterstücke waren die Professoren des Gymnasiums in Revúca tätig - Dr.I.B.Zoch und M.Bakuliny.
Zu den historischen Kulturdenkmalen in Kameňany zählen:
Gedächnistafel an der evangelischen Kirche, die den Opfern des 1.Weltkriegs gewidmet ist
Den Opfern des Slowakischen Nationalaufstands gewidmetes Denkmal
Grabstein von M.Bakuliny
Ursprünglich im romanischen Baustil aufgebaute evangelische Kirche, die 1716 und 1785 umgebaut und 1920 und 1967 - 1969 renoviert wurde
Klassischer Glockenturm mit einem mit Helm-geschützten Dach
Außer den erwähnten blieben auch andere, nicht evidierte Sehenswürdigkeiten erhalten:
Grabstein von Judita Jerem, einer der Heldinen aus "Zwei Frauen aus dem alten Gemer", von PhDr.Jan V.Ormis geschrieben (Obzor Gemera, Jahrgang VIII., Ausgabe 2, Seite 97)
Grabsteine von Karol Bradovka, Zuzana Škultétyová - Nandráži, u.a.
|
|